Roland Müller am 21. April 2025

Das Märchen von der HORA Lux Sonnenuhr

Es war einmal ein König, dessen Leibarzt war in hohem Alter gestorben. Drei Bewerber meldeten sich, um die Nachfolge anzutreten. Der König empfing sie im Thronsaal, um sie zu prüfen.  
Der erste Bewerber behauptete, er könne Tote wieder ins Leben zurückholen. Als jedoch der König verlangte, er solle sich zum Beweis selbst umbringen und dann wiedererwecken, verzichtete der Bewerber und suchte schnell das Weite.

Der zweite Bewerber rühmte sich, jede Medizin so genau zu kennen, dass er damit jede Art von Krankheit heilen könne. „Kannst du auch Giftiges von Ungiftigem unterscheiden?“ fragte die Königin. Der Bewerber nickte. Da schüttete die Königin ein buntes Pulver in ein Glas mit Wasser und forderte den Bewerber auf, davon zu trinken, wenn es nicht giftig sei. Erschrocken über dieses Ansinnen verzichtete auch dieser Bewerber und eilte davon.

Nun war der dritte und letzte Bewerber an der Reihe. Er bat, seine Kunst auf dem Balkon des Thronsaals zeigen zu dürfen. Das wurde ihm gestattet. Er öffnete seine Tasche, entnahm ihr eine kreisrunde Scheibe, steckte schräg einen Stab in deren Mitte und legte die Scheibe so ins Sonnenlicht, dass der Schatten des Stabs auf eine Zahl auf der Scheibe zeigte.

„Majestät“, erklärte der Bewerber, „diese Scheibe verwandelt Sonnenlicht in vorbeugende Medizin.“ Alle staunten. „Erkläre weiter!“ bat die Königin, und der Bewerber sagte: „Wie ihr seht, fällt der Schatten auf die jetzige 3. Stunde des Nachmittags. Das ist die Zeit, in der Menschen ihre größte Geschicklichkeit, auch Koordination genannt, erreichen. Sie wird, wenn der Schatten weiterwandert, bald ergänzt werden durch die Zeit der schnellsten Reaktion. Wer sein Tun und Lassen an dieser Scheibe, die eine Sonnenuhr ist, ausrichtet, lebt im Einklang mit all seinen Fähigkeiten und gesundheitlichen Bedürfnissen und beugt allen Krankheiten vor.“   

„Entscheide Du!“ sagte der König zur Königin. Sie schlug vor, den Bewerber zur Probe einzustellen, aber so, dass er das Schloss nicht verlassen konnte. Sollte er nämlich zu viel versprochen haben, müsse er den Rest seines Lebens im Kerker verbringen. Der gesamte Hofstaat aber wurde verpflichtet, 10 Tage lang alle Aktivitäten zeitlich nur so durchzuführen, wie es der Schattenzeiger gemäß der Beschriftung der Uhr empfahl. 

Als die 10 Tage um waren, kamen alle im Thronsaal zusammen, um zu erfahren, wie es den Einzelnen ergangen war - und alle waren bester Laune. Sie fühlten sich besser als je zuvor und waren voll des Lobes über die Wunderscheibe und ihren Überbringer. Da nickte die Königin ihrem Gemahl zu, und der verkündete: „Er soll mein neuer Leibarzt sein, und die Scheibe soll ‘Hora Lux‘ heißen, denn sie verbindet das Licht der Sonne mit der Zeit und beides zusammen mit dem Wohl der Menschen!“ So wurde jener Bewerber zum Leibarzt des Königs und Hora Lux zur Königin aller Uhren des Königreichs. Alle waren glücklich und zufrieden und – vor allem – gesund.                

(Roland Müller – 2025)

Kommentare

Lieber Herr Müller,

vielen Dank für Ihr schönes Märchen vom neuen Leibarzt des Königs und seiner Sonnenuhr HORA Lux. Auch wenn Märchen erfundene Geschichten sind, enthalten sie doch immer auch Wahrheiten. So hat die kürzliche Sommerzeitumstellung wieder Mal die innere Uhr vieler Menschen durcheinander gebracht. Vor allem Jugendliche leiden darunter, schon eine Stunde früher in die Schule gehen zu müssen. Forscher haben längst erwiesen, dass es gesünder ist, nach dem Takt der Sonne, den uns die Sonnenuhr so illustrativ vor Augen führt, zu leben.

Herzliche Grüße

Carlo Heller

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