Schlüsselerlebnis

17. Januar 1971. Carlo Heller, 11 Jahre alt, beschreibt in seinem Tagebuch ein Naturereignis: "Wir sehen einen Meteoriten, der wie ein abstürzendes Flugzeug herunterschießt und etwa 5 Sekunden zu sehen war." Ein Schlüsselerlebnis, das seine Begeisterung für die Astronomie weckt. Es folgt der Bau seiner ersten Sonnenuhr, die - elektronisch gesteuert - den Himmel nach der Sonne absucht, bis das Licht auf die eingebaute Fotozelle trifft und eine Digitalanzeige die Zeit angibt.

 

Spiegel auf der Fensterbank

1980 legt Carlo Heller einen Spiegel auf die Fensterbank und beobachtet das reflektierte Sonnenlicht an der Zimmerdecke. Eine Idee ist geboren, die ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat. Mit seinem ersten programmierbaren Taschenrechner TI59 berechnet er eine Skala, die er an die Decke zeichnet und an der man am reflektierten Lichtfleck die Zeit ablesen kann.

Bald ist die Zimmerdecke zu klein. Aus ihr wird ein Projektionsschirm in Form eines Schmetterlings, den Heller direkt vor den Spiegel spannt. 1989 stellt er seine erste Sonnenuhr mit diesem neuen Funktionsprinzip fertig.

 

Minutengenaue Zeitanzeige

Neben Studium, Promotion und Ingenieurkarriere perfektioniert Heller seine Sonnenuhrenmodelle weiter. Er hat ein ehrgeiziges Ziel: die minutengenaue Zeitanzeige. Der vorher ebene Projektionsschirm ist nun zylinderförmig, die Skala wird lithografisch auf eine Folie belichtet (Bild links). Eine Justiermechanik mit 11 einstellbaren Achsen dient dazu, den Spiegel und den Anzeigeschirm auszurichten, indem die orthogonal in vier Raumrichtungen ausgesandten Lichtstrahlen eines Justierlasers (Bild Mitte) mit definierten Markierungspunkten auf dem Schirm in Deckung gebracht werden (Bild rechts). Doch Heller kommt zu der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, den Schirm zum Spiegel mit der erforderlichen Genauigkeit zu positionieren: Stimmt die dreidimensionale Winkellage des Schirms, so hat sich dessen Abstand zum Spiegel verschoben und umgekehrt.

Spiegelsonnenuhr mit zylindrischer Projektionsfläche

 

Helios

"Mir kam die Idee, nicht eine Theorie in die Praxis umzusetzen, sondern umgekehrt zu verfahren", erinnert sich Heller an den Durchbruch. Er gründet sein eigenes Unternehmen namens Helios. Die Sonnenuhr wird jetzt in einem aufwändigen Laser-Fertigungsverfahren in Verbindung mit genauen optischen Messmethoden hergestellt, wobei die Justage des Schirms in den Fertigungsprozess verlagert ist. Die Erfahrungen aus seiner Berufspraxis als Maschinenbau-Ingenieur kann er beim Eigenbau der Fertigungsanlage einsetzen. Er erreicht sein lang ersehntes Ziel: die minutengenaue Zeitanzeige. Doch das nicht allein, die Sonnenuhr ist im Laufe von 20 Jahren zu einem in Funktion und Design herausragenden Produkt gereift. Im Mai 2001 startet Carlo Heller die Markteinführung der Sonnenuhr HELIOS Subsolaris.

Fertigung der HELIOS Subsolaris

 

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