Die HORA Gebetssonnenuhr dient dem Bestimmen von wichtigen Gebetszeiten des Islams aus dem Sonnenlauf.
Salāt ist das rituelle Gebet des Islams. Es ist insgesamt fünfmal am Tag und in der Nacht in Richtung der Kaaba in Mekka, der Qibla, zu festgelegten Zeiten zu verrichten. Die Zeiträume der fünf Gebete ergeben sich unmittelbar aus dem Sonnenlauf vor Ort. Daher wurden ursprünglich Sonnenuhren zur Festlegung der Gebetszeiträume genutzt. Besonders die Gebetszeiten der beiden am hellichten Tag statt findenden Gebete, Dhuhr und ’Asr, können idealerweise mit einer Sonnenuhr bestimmt werden, die HORA Gebetssonnenuhr ist dafür sehr gut geeignet.
- Die Zeit des Dhuhr-Gebets (Mittagsgebet) beginnt, wenn die Sonne die Mitte des Himmels, ihren Tageshöchststand, überschritten hat und sich sichtbar wieder senkt. Auf der HORA Gebetssonnenuhr kann man beide Ereignisse am Schatten des wie eine Kuppel mit Spitze gestalteten Schattenwerfers, der Gnomon genannt wird, verfolgen. Der Sonnenhöchsstand findet statt, wenn der Schatten am kürzesten ist und nach Norden zeigt. Danach wandert er weiter im Uhrzeigersinn und wird wieder länger, weil die Sonne an Höhe verliert, also absinkt. Das ist der Moment, an dem das Dhuhr-Gebet beginnt. Eine andere Schreibweise für Dhuhr ist Zuhr.
- Die Zeit des 'Asr-Gebets (Nachmittagsgebet) beginnt, wenn der Gnomonschatten eine bestimmte Länge erreicht, die sich aus der Summe der Schattenlänge zum Sonnenhöchststand und der Gnomonhöhe errechnet. Die Bilderfolge zeigt die Berechnung am Beispiel des 4. März am Breitengrad 50°N: Zum Sonnenhöchststand ist die Schattenlänge 30mm. Die Höhe des Gnomons beträgt 20mm. Die gesuchte Länge ist dann 30mm + 20mm = 50mm. Das heißt, so bald der Schatten 50mm lang ist, beginnt die Zeit des 'Asr-Gebets. Der Zeitraum endet mit dem Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang wird auf der Sonnenuhr mit einem Symbol dargestellt.
Es folgen die Gebete, deren Anfang und Ende nicht mit der Sonnenuhr, sondern durch die direkte Beobachtung der Sonne am Horizont bestimmt werden. Die Zeit für das Maghrib-Gebet (Abendgebet) beginnt kurz nach Sonnenuntergang (Verschwinden der Sonnenscheibe unter dem Horizont) und endet mit dem Beginn der ʿIschāʾ-Zeit, dem Verschwinden der Abendröte. Diese endet mit dem Einsetzen der wahren Morgendämmerung, dem Beginn der Subh-Gebetszeit (Morgengebetszeit), die bis zum Sonnenaufgang reicht. Es sei noch angemerkt, dass es hinsichtlich der Gebetszeiten je nach Rechtsschule teilweise unterschiedliche Definitionen bezüglich deren Beginn und Ende existieren.
Auf der HORA Gebetssonnenuhr lassen sich noch weitere Informationen ablesen. Rechts neben dem Gnomon ist seine Höhe angegeben, im Beispiel ist der Gnomon von der Zifferblattebene bis zur Spitze 20mm hoch. Diese ist für den Breitengrad der Sonnenuhr die ideale Höhe, damit die Gebetszeiten ganzjährig bestimmt werden können.
Es folgt die Richtung zur Kaaba in Mekka, Qibla genannt. Die Entfernung zur Kaaba und der Kompasswinkel bezogen auf Norden sind ebenfalls angegeben.
Der Südpfeil dient zur Ausrichtung der Sonnenuhr in Nord-Süd-Richtung mit Hilfe eines Kompasses, der der Sonnenuhr beiliegt. Unter dem Südpfeil findet man die geografischen Koordinaten, für die die Sonnenuhr, die Gebetszeiten und die Qibla berechnet wurden.
Die HORA Gebetssonnenuhr kann über die Bestimmung der muslimischen Gebetszeiten hinaus wie eine horizontale Sonnenuhr mit senkrechten Schattenwerfer eingesetzt werden. Anders als bei den anderen HORA Sonnenuhren liest man die Sonnenzeit an der Spitze des Schattens ab. Damit wird es möglich, auch den jeweiligen Beginn der Jahreszeiten zu verfolgen. Diese werden durch die dazu gehörigen Tierkreiszeichen gekennzeichnet. Der Steinbock steht für die Wintersonnenwende, der Krebs für die Sommersonnenwende, der Widder für die Frühlingstagundnachtgleiche und die Waage für die Herbsttagundnachtgleiche.
Die HORA Gebetssonnenuhr ist ab Anfang Dezember 2022 lieferbar.