Stefan Sinne am 25. September 2020

Hallo Team Helios!

Hier ein paar Fotos meiner äquatorialen Sonnenuhr, die sich von Winterzeit auf Sommerzeit umstellen lässt. Es wird dabei das Zifferblatt um 15° geschwenkt. Ein angebrachtes Glasröhrchen mit eingelegter Stahlkugel gibt an, welche Zeit gerade aktiv ist.

In der Zeit von Herbstanfang bis Frühlingsanfang benutze ich, um das Spiegelbild zu bekommen, einen sehr viel kleineren Spiegel. Der wird dann dort auf dem Tisch platziert, wo er das Sonnenlicht nicht störend spiegelt. Ich habe diese Uhr gemeinsam mit meinem Sonnenuhrfreund Michael gebaut.

Stefan : Idee/Berechnung/Design    Michael: Konstruktion/CNC-Arbeit.

Gerne können Sie diese Fotos veröffentlichen.

Stefan Sinne

---------------------------

Hallo Herr Sinne,

vielen Dank für Ihre neue Sonnenuhridee, die auch sehr schön ausgeführt ist.

Bleibt denn die Ausrichtung des Schattenwerfers zum Himmelspol beim Schwenken erhalten?

Mit freundlichen Grüßen
Carlo Heller

----------------------------

Hallo Herr Heller,

die Ausrichtung zum Polarstern bleibt bestehen. Es wird das Zifferblatt 15° um den Zeiger verdreht. Die Uhr muss nur nach dem Schwenken geringfügig wieder in die Nordrichtung gedreht werden, bzw. durch Verdrehen auf die aktuelle „Armbanduhr-Zeit“ synchronisiert werden.

Gruß 
Stefan Sinne

Kommentare

Hallo sehr geehrter Herr Sinne

Weil bei der äquatorialen Sonnenuhr Zifferblatt und Polstab rechtwinklig zueinander stehen, sind hier die Abstände der Stundenmarken alle gleich, also 15°. Folglich: verwendet man den Polstab als Drehachse, lassen sich alle beliebigen Uhrzeiten einstellen.

Bei einem festen 15°"Schwenkraster" - wie bei Ihrer Uhr- wird die Zeitgleichung allerdings nicht kompensiert, obwohl auch dies leicht machbar wäre. d.h. Ihre Uhr kann deshalb nur die "wahren" Zeiten anzeigen, also nicht die mittleren Zeiten wie z.B. MEZ oder MESZ (der "Zeitgleichungsfehler" bleibt stets erhalten))

Mein Vorschlag:

Montieren sie auf einer stabilen Bodenplatte (oder sogar auf festem Untergrund) eine  Buchse zur Aufnahme des Polstabes. In dieses Bohrloch dieser Buchse stecken sie das untere Ende des Polstabes, so dass sich dieser frei drehen kann (eventuell die Reibung hier etwas erhöhen,  sprich- etwas schwergängig machen-um ein "selbstständiges" Verdrehen= zu verhindern).

Das Zifferblatt und der Polstab sind weiterhin fest miteinander verbunden, nur dient 

der Polstab jetzt auch als Halter der Sonnenuhr.  Die Zifferblattscheibe wird kreisrund, ihr tiefster Punkt "schwebt" dicht über der Bodenplatte.  Am Zifferblattaußenrand zeichnen sie bei 12.25Uhr und 13.25Uhr (=mittlere Mittag am Su-Standort) 2Markierungen, die sie mit "MEZ" bzw  "MESZ" bezeichnen.

An jener Stelle wo der Zifferblattrand fast die Bodenplatte berührt (also genau nördlich der Bodenplattenbuchse)zeichnen sie dann in Nord-Südrichtung eine "stark gestauchte" Achterschleife mit Datumsangaben. d.h.

Die Strecke in Ost-West- Richtung entspricht dem zeitgleichungsbedingten Vor-und Nachgehen der Sonnenuhr. (Vorzeichen beachten: Datum November steht links, Februar rechts, der Nord-Südachse der Bodenplatte)

In Nord-Südrichtung sollten die Abmessungen möglichst dicht am  darüberliegenden Zifferblattrand stehen. (die MEZ bzw. MESZ Markierungen müssen auf die Achterschleifen-Skala zeigen.

zum Ablesen/Einstellen:

Von November bis März dreht man nun die "MEZ" Marke auf das entsprchende Datum der Achterschleife. Der damit erzeugte Zifferblatt-Drehwinkel kompensiert den "Zeitgleichungsfehler", und die  Uhr zeigt somit die "echte" MEZ an.

Im Sommerhalbjahr wir entsprechend die "MESZ"-Marke auf das Datum an der Achterschleife eingestellt, so dass die Sonnenuhr dann die "echte Sommerzeit" anzeigt.

Bei Rückfragen bitte meine Telefonnummer oder E-mailadresse bei Carlo Heller erfragen, helfe ihnen gerne).

 

 Thema:  " Ablesen der Zeitanzeige auf dem Winterhalbjahrzifferblatt mittels Spiegel."

Da im Winterhalbjahr bei einer äquatorialen Sonnenuhr die untere Zifferblattseite beschienen wird, muß man sich zum Ablesen bücken, zumindest aber den Kopf "verdrehen".

So liegt es auf der Hand hier mittels Bodenspiegel das Ablesen etwas kompfortaber zu gestalten.

Legt man jedoch "einfach" Spiegel unter die Sonnenuhr, so reflektiert dieser nicht nur das Zifferblattbild, sondern: er "wirft" auch das  Sonnenlicht schräg nach oben auf das Zifferblatt. Das Zifferblatt erhält damit "doppelten Sonnenschein", allerdings aus unterschiedlichen Richtungen!.

 Vor-und Nachmittags erkennt man daher 2 verschiedene Polstabschatten,  somit 2 unterschiedliche  Zeitanzeigen!. (schade, aber bitte überprüfen sie dies selbst!).

Erst wenn man mit einem entsprechend hohen Rand die Spieglfläche komplett abschattet, funktioniert das Ablesen mittels Spiegel.

(weil bei höherem Tages-Sonnenstand das gespiegelte Sonnenlicht im steileren Winkel auf das Zifferblatt trifft, ist sogar der falsche Polstabschatten stärker als der Richtige).

Die Mindesthöhe der Spiegelabschirmung ist vom Sonnenhöhenwinkel abhängig, also von Tages- und Jahreszeit.  Durch einen entsprechend berechneten Schirm läßt sich hier vermutlich ein brauchbarer Kompromiss finden. - ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

mit sonnigen Grüßen

Harald Grenzhäuser

 

 

 

Hallo Herr Grenzhäuser

Sie haben Recht , die Zeitgleichung wird nicht berücksichtigt.

Max Abweichung im Sommerhalbjahr 7 Minuten und im Winterhalbjahr 16 Minuten.

Vielen Dank auch für ihren tollen Veränderungsvorschlag mit ausführlicher Beschreibung .

Der auf den Fotos dargestellte Spiegel wird natürlich nur im Sommerhalbjahr benutzt .

So wie in meinen vorher gegangenen Text auch beschrieben , wird im Winterhalbjahr ein sehr viel kleinerer Spiegel benutzt .

Der wird dort abgelegt wo er das Sonnenlicht nicht störend spiegelt und doch das Ablesen

erleichtert .

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Sinne

Neuen Kommentar schreiben