Hallo Team Heller
Es liegt lange zurück seit ich mir die ersten Gedanken zu dieser Sonnenuhr gemacht habe . Nun ist es so weit sie vorzustellen. Es handelt sich um eine spezielle äquatoriale Sonnenuhr. Das Zifferblatt ist also parallel zur Äquatorebene. Auf den Polstab an entsprechender Stelle habe ich verzichtet! Dort habe ich eine Kugel angebracht , die als Zielpunkt des uhrzeitgebenden Schattens dienen soll. Man stelle sich einen gläsernen Globus vor, der entsprechend ausgerichtet ist, wie großes Vorbild Mutter Erde. Die Drehachse fungiert als Polstab. Dieser wirft auf die Äquatorebene bzw. untere Kugelfläche einen Schatten. Zur selben Zeit, wo der Schatten einen der zeitgebenden Meridianlinien überschattet, ist ein 180° versetzter Bezugsmeridian vorhanden als Schattenwerfer zu dienen. Dieses aber auch nur für einen Moment , da die Erde natürlich der Drehbewegung unterliegt. Aber für den Moment der vollen Stunde genügt dieser. Jede Stunde wiederholt sich das ganze, so dass entsprechend viele Schattenwerfer für den lichten Tag benötigt werden.
Dabei ist unerheblich , dass der jeweilige temporäre Schattenwerfer nicht die Bogenform des Meridians besitzt sondern ein Zylinderstift ist dessen Mittelachse sich auf der Meridianebene befindet. Der muss natürlich lang genug sein um auch zur Sommersonnenwende die Kugel beschatten zu können. Die Besonderheit dieser Uhr ist , dass am Tag der Sommersonnenwende jeder der einzelnen Stunden-Schatten in der Kugel endet!
Die Sonnenuhr besitzt aber auch einen entscheidenden Nachteil, denn das Zifferblatt wird nur von Frühlingsanfang bis Herbstanfang bei Sonne beschienen. Mit anderen Worten „eine Vielstabsommersonnenuhr“. Dieses rührt daher ,dass sich die Sonne nur ein halbes Jahr oberhalb der Äquatorebene (für uns auf der Nordhalbkugel) befindet.
Die Verstellmöglichkeit Sommer-Winterzeit ist also nur dafür gedacht der aktuellen Zeitvorgabe gerecht zu werden. So kann die Uhr MEZ*, MESZ* im Sommer anzeigen.
MEZ* = WOZ (15° östlich Länge)
MESZ*= WOZ (15° östliche Länge) +1
Kommentare
Lieber Herr Sinne,
da hatten Sie eine schöne Idee für eine Variante der äqatorialen Sonnenuhr, die Vorbild für die (zuerst rein mechanische, heute auch elkromechanische oder rein elktrisch/elektronische) 24-Stunden-Uhr mit rundem Zifferblatt ist. Auch die Fertigung ist Ihnen gut gelungen, steht hinter einer Helius-Uhr kaum zurück.
Die jedem Bild zum (Genauigkeits-?) Vergleich beigefügte gleichmäßig gehende "richtige" Uhr stellt mir allerdings die Frage: Wie halten Sie es mit der Zeitgleichung? Entweder sind alle Fotos an Tagen mit ZG=0 gemacht, oder Sie haben Ihr Instrument jeweils vorteilhaft ins Licht gerückt.
An der Gestaltung gefällt mir auch, dass sie bei der Umstellung Normal- << >> Sommerzeit die Elemente Kreis und Stab beibehalten haben. Welche Funktion erfüllt die unter der Scheibe mit Stiften und Ziffern befindliche weitere Scheibe? Wollten Sie nur die beidenauf ihnen angebrachten Striche für das Umstellen nicht auf der Hauptscheibe haben?
Für welchen Längengrad haben Sie Ihre Uhr entworfen? Mir scheint, dass Sie wenig westlich der Oder wohnen.
mit freundlichen Grüßen Siegfried Wetzel
Hallo Herr Wetzel
Vielen Dank für die anerkennende Worte .
Hier ein paar Anworten .
Die Zeitgleichung (-2min 20sec am 24.06.) wurde beim finalen Fotoshooting (Uhr mit Graphik der Weltkarte ) berücksichtigt.
Die erkennbare Abweichung des Schattens (etwas größer als 1mm) ist den vergangenen weiteren knapp 2 Minuten geschuldet . Der Kugeldurchmesser beträgt 8mm , da M4 benötigt.
Die Idee der mittleren Scheibe kam mir , um mehr Führung für die 6er Zylinderstifte zu haben . Material : HPL 10mm .
Das Zifferblatt und die mittlere Scheibe sind dabei fest miteinander verklebt .
Um der Symmetrie des Zifferblattes nicht zu schaden, habe ich den 6er Stift in der Grundplatte seitlich entsprechend versetzt .
Mein Standort liegt auf 8°41‘ Ost.
Vielstab : Teilkreis 300 mm , Polstab (17x) 6mm , Kugel 8mm (baubedingt größer 6)
Art Polaris : Polstab 8mm (baubedingt grösser 6)
Sonnige Grüße
Stefan Sinne
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