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Lieber Carlo,
sehr geehrter Herr Dr. von der Brelie,

eine außergewöhnliche Leistung in hochpräziser Ausführung! Hat meinen großen Respekt. Solch eine Sonnenuhr mit einem Lochgnomon im Dach und einem Zifferblatt an einer Wand in einem Zimmer bzw. Innenraum ist nach meiner Recherche in Deutschland einmalig. Ich habe die Uhr nun für den Fachkreis Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie registriert unter DGC 19169 (siehe Online-Archiv-Anwendung www.gnomonica.de).

Existiert hat eine derartige Sonnenuhr jedoch schon einmal: Sie befand sich im ehemaligen Kapuzinerkloster in Cochem an der Mosel (erbaut 1625, geweiht 1635). In der Baubeschreibung des Klosters heißt es:  "Im Ostflügel war an der Wand eine Sonnenuhr angebracht, auf die durch eine Öffnung im Dach die Sonnenstrahlen auffielen". Von dieser Sonnenuhr (DGC 13836) ist leider nichts mehr vorhanden. Um so erfreulicher ist es also, daß mit dem nun neu konstruierten Exemplar dieser "vergessene" Sonnenuhrtyp wiederbelebt worden ist. 

Es gibt zwar noch mindestens drei weitere innenliegende Sonnenuhren in Deutschland, dabei handelt es sich aber um eine andere Bauart, nämlich Spiegel- oder Reflexsonnenuhren, die einen Lichtfleck über einen kleinen Spiegel am Fenster auf eine Wand oder die Zimmerdecke projizieren.    

Gnomonische Grüße
Willy Bachmann