Günther Zivny am 9. April 2011

Sonnenuhren zeigen gegenüber Normalzeituhren periodische Gangabweichungen. Die Differenz wird traditionell „Zeitgleichung“ genannt (im Sinne von „Angleichung“, Korrektur). Der Beitrag schildert, wie es zu dieser Differenz kommt und wie man die Zeitgleichung berechnet.

Die Zeitgleichung [PDF] von Günther Zivny

Eine Tabelle der Zeitgleichung finden Sie unter Zeitgleichungstabelle

Kommentare

Mit dem Beitrag ist ein gut durchschaubarer Einblick in die im Rahmen des Zweikörpersystems Sonne/Erde physikalisch bedingte Form der Angleichung der Sonnenzeit an die ortstransformierte MEZ durch die Zeitgleichung gegeben und wird zugleich ein scharfer Näherungsterm der Zeitgleichung entwickelt, mit dem man anhand aktueller globaler astronomischer Parameter zum vorgelegten Datum schrittweise stets bis auf wenige Sekunden genau den betreffenden Zeitgleichungswert leicht findet.
Von ähnlichen Gedanken sind Ausführungen im Sonnenuhren-Handbuch (2006 auf CD) als auch im Artikel "Approximationen der Zeitgleichung" der Mitteilungen 110 (Sommer 2007) der DGC getragen und führen dort zu analogen Näherungstermen.
Im Beitrag von Günther Zivny sehe ich zu diesen Ausführungen als auch anderen einschlägigen Artikeln in der Literatur eine lesenswerte, didaktisch hervorragend konzipierte, ergänzende Darlegung und freue mich, dass er im Blog von Carlo Heller seinen Platz gefunden hat.

Bezüglich Ihres Nachtrags stellt sich folgende Frage:

Auf der Homepage des IMCCE Paris wird "soleil au perigée" für das Jahr 2012 mit dem 5. Januar um 01 Uhr 31 Minuten 50 Sekunden (temps legal francias) angegeben. Kann ich dieses Datum des Periheldurchgangs bei dem dargestellten Rechengang verwenden oder soll dieser Zeitpunkt besser berechnet werden aus dem nachzuschlagenden Datum der Sommersonnenwende?

Lieber Herr Tropf,
ich weiß natürlich nicht, worauf Sie mit Ihrer Frage hinauswollen, aber ich will sie gerne beantworten. Es ist so, dass sich mit dem von Ihnen genannten Periheldurchgang eine etwas größere Abweichung zwischen den Rechenergebnissen und den Tabellenwerten ergibt. Die Unterschiede liegen im Sekundenbereich und haben etwa eine Größenordnung, wie wenn Sie in der Zeitgleichungstabelle um einen Tag nach oben gehen. Es ist genauer, wenn Sie mit dem "berechneten" Periheldurchgang tp = 3,1 rechnen. In 2011 stimmte der Periheldurchgang, den man nachschlägt, zufällig mit dem Wert überein, den man durch Rechnung erhält.

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