Ralf Meyer am 2. July 2016

Ich entwickelte zwei Sonnenuhren mit einfachen, punktförmigen Schattengebern (d.h. ohne Polstab) und zylindrischen Auffangflächen, realisierte diese im Pappkartonmodell und machte Photos. Meine Entwicklungen sind weder geeignet für die gewerbliche Fertigung zum Versand noch für den Selbstbau im privaten Bereich. Sie kommen zur Geltung, wenn man sie "monumental" (mindestens doppelmannsgroß) dimensioniert und im öffentlichen Raum ausführt. Ich habe keine Beziehungen zu Kreisen, die Baumaßnahmen im öffentlichen Raum planen und finanzieren. Ich stelle diesen Text und die Bilder in den Blog in der Hoffnung, dass einschlägige Entscheider meine Ideen zur Kenntnis nehmen und in etwaige Planungen integrieren. Die zylindrischen Flächen komplizieren die Berechnungen nur mäßig (etwas Vektorgeometrie und Strahlensätze). Die punktförmigen Schattenwerfer sind handwerklich einfacher zu realisieren als jeder Polstab. Die Ablesefelder bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten mit Methoden des Malermeisters oder Steinmetz, mit farbigen Platten, Kacheln oder eingesetzten Metallprofilen. Wenn man die Schattenwerfer außer menschlicher Reichweite hält, sind die Uhren sehr resistent gegen Vandalismus!

Die Pappmännchen sollen eine Vorstellung real auszuführender Dimensionen vermitteln. Alle Schattenwerfer befinden sich im Niveau der Zylinderoberkante. Um eine ausreichende Fertigungsgenauigkeit zu erzielen, musste ich sie im Modell als Dreiecke, deren Spitze maßgeblich ist, ausführen. Real würde ich von Metallstangen gehaltene Kugeln bevorzugen. Die Stangen sollten nicht gerade, sondern bogen- oder wellenförmig sein, damit niemand auf die Idee kommt, ihren Schatten gnomonisch überzuinterpretieren.


Bild 8042: 2016JUN07 um 16h03 MESZ = 14h46 WOZ


Bild 8070: 2016JUL01 um 11h28 MESZ = 10h06 WOZ


Bild 8073: 2016JUL01 um 13h22 MESZ = 12h00 WOZ

Die Konstruktion "Zylinder_Innenfläche" wirkt auf mich logischer: Sie benötigt nur einen Schattenwerfer, den man so weit aus dem Kreismittelpunkt nach Norden verschiebt, bis auch der kürzeste Schattenwurf mittags Ende Juni die Zylinderinnenfläche trifft; verglichen mit der anderen Konstruktion sind die Größenunterschiede der einzelnen Ablesefeld-Abteilungen nicht so stark verschieden. Die Konstruktion "Zylinder_Außenfläche" enthält unbefriedigenderweise mehr willkürliche Elemente: Es müssen nicht unbedingt 4 Schattenwerfer sein; im Modell weisen sie (Azimutsystem N = 0°, E = 90° usw.) in die Azimut-Richtungen 90°, 150°, 210° und 270°, was man ändern könnte; schließlich kann man den Abstand der Schattenwerfer zur Auffangfläche verändern, was dazu führt, dass entweder die Felder in Nähe der Substilarpunkte noch kleiner und unleserlicher werden oder aber die Randlinien noch weiter auseinaderrücken und die Gesamtdimension aufblähen; man kann das Verhältnis zwischen Zylinderdurchmesser und Abstand so ungeschickt wählen, dass einzelne Stundenlinien "zwischen den Feldern" komplett rausfallen, weil die Strahlen zwar die gedachte gnomonische Ebene noch treffen würden, aber am Zylinder vorbeischießen....

Ich will noch Bilder bei winterlichen Sonnendeklinationen machen und hebe die Modelle deswegen bis zum Jahreswechsel auf. Danach werde ich sie vernichten.

Ralf Meyer, Fürnheim 16, 91717 Wassertrüdingen
Tel.: 09832-65903  ***  tigrayarajna(ät)t-online.de

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