Konstantin Kirsch am 15. March 2010

Die Polaris Sonnenuhr hat mich inspiriert eine Sonnenuhr zu bauen. Auf einem Holzgestell (mit Kompass genordet) liegt eine dünne Beton-Gehwegplatte. Eine zweite Platte wurde in der Mitte gebohrt, mit einer Edelstahlstange als Gnomon versehen. Dazu kam noch die beidseitige Beschriftung der 24 Stunden (in 15 Min Schritten). Von der Südseite schauen die Betrachter auf die Uhr. so kann man auch sehr gut im Winterhalbjahr den Schattenverlauf auf der unteren Seite erkennen. Die Uhr steht im Naturbauten-Park in Nord-Ost-Hessen. Viele Menschen besuchen den Park. An der Sonnenuhr entstehen regelmäßig viele Gespräche. "Was heißt denn 'wahre Ortszeit'? Gibt es auch unwahre??" Diese Uhr hilft mir sehr bei den Besuchern Gedankenkonventionen und festgefahrene Glaubensmuster zu lockern. So können die Besucher auch die unkonventionellen Naturbauten unvoreingenommener wahrnehmen.

Die beste Geschichte war eine Besucherin aus Kassel, die um 12 Uhr losgefahren ist, nach ca. 1 Stunde Fahrtzeit bei uns ankam und die Uhr ca. 11:30 zeigte. Sie war komplett durcheinander. Interessant ist die Sonnenuhr auch für meine Imkerei. Im Hochsommer, nur bei Sonnenschein, schwärmen die Bienen. Ich wunderte mich die letzten Jahre, warum Kollegen meinten, in unserer Region schwärmen die Bienen so ca. um 13:30. Als es so weit war staunte ich nicht schlecht: Die Sonnenuhr zeigte genau 12 Uhr. Die Bienen (und die gesamte Natur) richtet sich nach der Sonne und nicht nach Vorschriften. Jetzt habe ich die Bodenplatte für die Polaris bestellt und kann diese Präzisionsuhr neben die Selbstbauvariante stellen. Möglicherweise stelle ich diese Sonnenuhr auf die amtliche Zeit ein. Mal sehen. Es werden sicher wieder viele interessante Gespräche werden. Konstantin Kirsch

Add new comment