Nachdem wir 2009 das erste Mal in La Faula, einem idyllisch gelegenen Weingut in Friaul (Norditalien) unsere Ferien verbracht haben (siehe Sonnenuhren in Friaul sind eine Reise wert!), zog es uns im darauf folgenden Jahr wieder hierher. Paul aus Neuseeland und Luca, der hier geboren ist, produzieren nicht nur köstlichen Wein, sondern betreiben das historische Weingut als sehr empfehlenswertes Feriendomizil. Diese Kombination aus Landwirtschaft und Tourismus wird "agriturismo" genannt, Näheres zu finden unter La Faula. Um "die heiteren Stunden" im Urlaub standesgemäß von einer Sonnenuhr aus dem eigenen Haus abzulesen, stellte ich eine Polaris (das kleine Modell mit 120mm Durchmesser) vor unserer Tür auf. Paul interessierte sich dafür und ließ sich von dem kleinen sonnigen Uhrwerk begeistern. Nachdem ich ihm erzählte, dass wir dieses Modell auch in einer stattlichen Größe bauen können, bestellte er eine POLARIS 350 auf dem Dreisäulenständer, die den Vorgarten schmücken soll. Für uns eine gute Gelegenheit, unsere Ferien auch 2011 in La Faula zu planen, um die Sonnenuhr persönlich auszuliefern. Und nun, da wir hier sind, eine gute Gelegenheit, die Montage und Inbetriebnahme mit Wort und Bild zu dokumentieren.
Das Fundament ist vorbereitet, die Ständer werden auf die Sockelplatte aufgeschraubt und dann die Sonnenuhr aufgesetzt.
Die POLARIS 350 wird ab Werk der geografische Breite entsprechend auf einer Grundplatte montiert. Mit drei Rändelmuttern wird diese mit Hilfe einer Wasserwaage nivelliert. Abschließend wird die Sonnenuhr in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dies ist dann erreicht, wenn die Sonnenuhr genau die Zeit der Armbanduhr anzeigt.
Erst nachdem die Sonnenuhr ausgerichtet ist, können die Bohrungen markiert werden. Danach werden die Dübellöcher gebohrt und die Gewindebolzen eingeschraubt. Dazu werden zunächst auf dem Bolzen zwei Muttern gegeneinander festgezogen (gekontert), dann kann der Bolzen hereingedreht werden, bis noch ca. 15mm herausstehen. Wenn alle drei Bolzen sitzen, kann die Sockelplatte aufgesetzt und mit den mitgelieferten Hutmuttern befestigt werden. Danach sollte die Justage nochmals überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Die Sonnenuhr zeigt 8 Uhr MESZ an. Während es bei uns Morgen ist, erreicht die Sonne gerade den Osten Indiens. Dort ist Mittag. Die sorgfältig ausgerichtete Sonnenuhr erreicht eine Genauigkeit besser als 1 Minute.
Die Beschriftung der Sonnenuhr ist auf Grund des internationalen Publikums in englisch. Der Zeitring lässt sich auf die wahre Ortszeit (LAT - local apparent time) oder auf mitteleuropäische Zeit (CET = central European time) oder auf mitteleuropäische Sommerzeit (CEST = central European summertime) einstellen. Um die MEZ (CET) bzw. MESZ (CEST) abzulesen, wird vorher die Zeitgleichung (equation of time) eingestellt.
Die Zeitgleichung wird aus der Tabelle entnommen. Für den 19. April, dem Tag der Aufstellung, war die Zeitgleichung knapp +1 min.
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