Carlo Heller am 20. July 2014

Das neuste Modell des Sonnenuhrkontrukteurs Klaus Heinecke ist eine analematische Sonnenuhr. Diese ungewöhnliche Sonnenuhrbauart, die man häufiger als Bodensonnenuhr vorfindet, hat - im Gegensatz zu dem zum Himmelspol weisenden Polstab - einen senkrechten Schattenwerfer. Bei der Bodensonnenuhr ist dies ein aufrecht stehender Mensch, Heineckes analematische Sonnenuhr besitzt einen feinen Stahlstab. Dieser wird dem Datum entsprechend eingestellt. Der Schatten zeigt die wahre Ortszeit von Friedrichsdorf an.

Einige Besonderheiten, die speziell durch die horizontale Bauweise mit dem senkrechten Schattenwerfer möglich werden, zeigt das folgende Bild: Die rote kreisförmige Markierung bietet die Möglichkeit, den Zeitpunkt und die Himmelsrichtung (Azimut) des Sonnenaufgangs in Abhängigkeit vom Datum zu bestimmen. Dazu muss lediglich eine gedachte Linie vom Schattenwerfer über den roten Punkt zu den beiden Skalen (Azimut und wahre Ortszeit) gezogen werden. Westlich des Schattenwerfers findet man die gleiche Markierung für den Sonnenuntergang. Die mitteleuropäische Zeit lässt sich mit Hilfe einer Tabelle aus der abgelesenen wahren Ortszeit bestimmen. Die Tabellenwerte sind aus der Ortszeitdifferenz abzüglich der Zeitgleichung berechnet. Hervorragend verarbeitet und mit präzisen, "handgerechneten" Skalen ausgestattet, ist die analematische Sonnenuhr von Klaus Heinecke ein außergewöhnliches Instrument, das die gnomonische Vielfalt dieser Sonnenuhr aufzeigt.

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