Zwischen Schwarzwald und Rhein liegt wie eine Insel der nur etwa dreihundert Meter hohe Tuniberg, der „Weingarten Freiburgs“. Auf dem Kalkboden, der von einer fruchtbaren Lößschicht bedeckt ist, wachsen in südlichem Klima hervorragende Weine. Der Tuniberg ist eines der neun Badischen Weinbaugebiete, Weinbau wird hier seit dem 9. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen. Am nordöstlichen Rand des Hügels liegt die Winzergemeinde Waltershofen, seit 1972 Stadtteil von Freiburg. Zur 850-Jahr-Feier des Dorfes wurde 1989 im alten Ortskern der Sonnenbrunnen aufgestellt. Er ist Brunnen, Tränke, Denkmal, Sonnenuhr (DGC 9714). Der Brunnenstock trägt drei Zifferblätter, nach Süden, Osten (DGC 10376) und Westen (DGC 10376)gerichtet. Am Südzifferblatt sind an Römischen Zahlen die Stunden von VI bis VI Uhr abzulesen, Wahre Ortszeit ist angegeben und mit ± 12.29 Uhr der Wahre Mittag. Das Ostzifferblatt zeigt die Morgenstunden von VI bis X Uhr, das Westzifferblatt die Nachmittagsstunden von XII bis VI Uhr.

Die Südfläche der Brunnenschale schmücken stilisierte Weinblätter und Trauben, auf der Schmalseite nach Osten hin ist das Dorfwappen eingemeißelt. In einem gespaltenen Schild verweist eine Rebe auf den Weinbau, Schlüssel und Schwert sind Attribute der Pfarrkirchenpatrone St. Peter und Paul. Aus der großen Schale läuft Wasser in eine kleinere (Hunde-)Tränke. Ganz oben auf dem Brunnenstock  sitzt eine Frauenfigur, die sich von der Sonne bescheinen lässt. Die Trauben erinnern an den Wein, Sonne und Wasser an das Gedeihen und die Sonnenuhr an die Zeit, die  für das Pflanzen, Reifen, Ernten notwendig ist. Im Sandstein festgehalten ist ein Spruch, ein gutes Lebensmotto:

„WENDE DEIN GESICHT ZUR SONNE

UND DIE SCHATTEN FALLEN HINTER DICH“

Inschriften am Sonnenbrunnen

Südliche Sonnenuhr am Sonnenbrunnen

Sonnenuhr im Osten am Sonnenbrunnen

Sonnenuhr im Westen am Sonnenbrunnen